“Das BARF-Buch” – und die Entstehung

Wie ich bereits angekündigt habe, gibt es nun einige Einblicke in das Buch zum Blog (Bilder zum Vergrößern einfach anklicken). Es steckt jede Menge Herzblut in diesem Buch, sehr viel Zeit und Arbeit. Es war ein lange gehegter Traum von mir und viele von Euch – den Lesern meines Blogs – haben mich darin bestärkt, es doch einfach zu machen. Ganz so einfach war es natürlich nicht, aber hinter jeder Seite des Buches steht eine kleine, teilweise persönliche Geschichte. Und weil Ihr ein Teil der Geschichte seid (wie Ihr auch der Danksagung im Buch entnehmen könnt), möchte ich Euch dazu einladen, mich ein Stück weit auf dem Weg der Entstehung des Buches zu begleiten…

Titel und Buchrücken

Das Cover mit meinem Ridgeback kennt Ihr bereits, nun folgt hier auch noch die Rückseite des Buches, auf dem ein Foto von mir zusammen mit meinen Hunden, Bayo und Puppenmann zu sehen ist. Das gemeinsame Bild ist zuerst entstanden und zwar bereits vor einigen Monaten. Die Herausforderungen bei so einem Gruppenbild sind eigentlich immer die gleichen: Alle “Personen” auf dem Foto sollten die Augen offen haben und nach Möglichkeit irgendwie nett aussehen. Nun, mit Bayo ist sowas kein Problem: Man setzt ihn hin und dann bleibt er genau in der Pose bis das Foto im Kasten ist. Ich tat auch einfach, was die Fotografin sagte, aber Puppenmann war etwas widerspenstig. Nicht nur, dass der kleine Kerl grundsätzlich nicht so sehr fotogen ist (von geschlossenen Augen bis hin zum Doppelkinn ist bei ihm alles drin), er ist zudem nicht besonders konzentriert bei der Sache und guckt in der Weltgeschichte umher. Daher ist das Bild, was letztendlich auf der Rückseite gelandet ist, tatsächlich das Einzige aus ca. 100, auf dem wir alle in die Kamera schauten und je beide Augen geöffnet hatten. Man sieht also auf 99 Bildern ein völlig regungsloses Frauchen mit Bayo in der immer gleichen Pose und einen wie im Comic-Daumenkino durch das Bild springenden Puppenmann. Auf einem leckt er sogar an meinem Ohr. Ich finde, dafür sieht das Resultat echt nett aus und der kleine Puppenmann hängt so lässig auf meinem Bein wie er in Natura auch ist. Abgesehen von seinem wenig ausgeprägten Talent als Fotomodell ist er nämlich total cool drauf 😉

Das Shooting für das Coverfoto wurde einige Wochen später aufgenommen. Die Frage, welcher meiner beiden Hunde auf das Bild sollte, erübrigte sich irgendwie. Mit Puppenmann würden wir heute noch versuchen, ein Bild zu machen. Es blieb also nur Bayo. Hierbei war die Herausforderung natürlich, dass Bayo den großen Knochen im Maul halten und nett in die Kamera schauen sollte, ohne den Knochen sofort zu verschlingen. Das musste natürlich trainiert werden. Bayo ist nicht so das Arbeitstier 😉 Aber für ein paar gute Leckerlis tut er alles. Nach einigen Trainingseinheiten hatte er das drauf und so verlegte ich den Trainingsort immer wieder, um ihn an neue Situationen zu gewöhnen. Ich rannte dabei teilweise wie eine Verrückte um ihn herum – mit einer Kamera und Lampen in der Hand – um ihn auf die Situation im Studio vorzubereiten. Das klappte super und irgendwann vereinbarte ich den Termin für die Aufnahmen. Im Studio angekommen, sollte Bayo nun seinen Trick vorführen. Und was tat er? Drehte den Kopf weg. Ich war den Tränen nahe. Der Traum von meinem Hund auf dem Cover schien dahin… Aber ich wollte natürlich nicht so schnell aufgeben, sodass ich mich für eine kleine Runde um den Block entschied, um etwas zu entspannen. Beim Spaziergang gab ich noch einmal das Signal für “Knochen halten”. Er machte es! Juhu! Also gingen wir zurück ins Studio. Dort brauchte Bayo noch einmal ein wenig Motivation in Form von Wiener Würstchen, aber dann tat er mir den Gefallen, nahm den Knochen und war dann das professionelle Fotomodel, an das ich gewöhnt bin: Er blieb mit dem Knochen im Maul wie eine Salzsäule erstarrt liegen und dann war das Bild im Kasten. Er bekam eine ganze Packung Wiener dafür und Frauchen freute sich wie verrückt. Ich war so glücklich und ich finde, dass es wirklich schön geworden ist. Gut gemacht, Bayo!

Vorwort

Die Geschichte hinter dem Vorwort von Swanie ist für mich natürlich eine besondere, die ich wohl nie vergessen werde. Ohne Swanie hätte ich nie gebarft, ohne Swanie gäbe es das Buch nicht! Ich weiß noch als sie mich vor ein paar Jahren zum ersten Mal anschrieb, weil sie meinen, also diesen Blog hier, gesehen hatte. Wir telefonierten daraufhin und als sie anrief, habe ich mich gefreut wie ein kleines Kind. Ich hüpfte durch die Wohnung. Ja, wirklich. Ich konnte es nicht fassen. DIE Swanie Simon hat mich angerufen. Mich! Und sie war so nett. Dem Telefonat folgten über die Jahre noch weitere und es entstand ein regelmäßiger Austausch. Stundenlang redeten wir über BARF, Sinn und Unsinn von Bedarfswerten sowie das Ca:P-Verhältnis 😉 Als ich Swanie dann vor einigen Monaten von meinem Buch-Projekt erzählte, bot sie mir an, das Vorwort zu schreiben. Ein Vorwort von Swanie Simon. Was für eine Ehre! Könnt Ihr Euch vorstellen wie ich mich gefreut habe? Ich schickte ihr also das Manuskript. Und weil es ihr gefiel, verfasste sie dieses Vorwort für mein Buch. Und ich bin mehr als gerührt. Aber lest selbst…

Inhaltsverzeichnis

Das Inhaltsverzeichnis steht an dieser Stelle stellvertretend für das ganze Buch. Ich glaube, ich habe an diesen beiden kleinen Seiten so lange gesessen wie an keinem anderen “Text” dieser Größenordnung. Die Struktur eines Buches will gut überlegt sein. Stimmt der Aufbau nicht, wird alles unverständlich und der Leser kann den Inhalten nicht folgen. Ich habe die Struktur x-mal umgestellt, habe Punkte hinzugefügt und wieder gestrichen. Selbst, als ich die meisten Texte schon geschrieben hatte, habe ich immer wieder daran gefeilt. Das mag irgendwie merkwürdig erscheinen, sind es doch letztendlich nur zwei A5-Seiten. Aber dahinter steht eben der gesamte Buch-Text. Die Struktur ist letztendlich entscheidend für den Inhalt. Es stellen sich viele Fragen: Was soll in das Buch? Was interessiert die Leser? Was steht schon auf dem Blog? Wie kann ich es ergänzen? Was ist mit Lesern, die den Blog gar nicht kennen? Rückblickend denke ich, der Aufwand hat sich gelohnt und hoffe, dass die Leser sowohl die Struktur als verständlich und nachvollziehbar empfinden als auch mit dem Umfang des Inhaltes zufrieden sind.

Text und Fotos

Die folgenden beiden Seiten geben einen Einblick in den Inhalt des Buches und auch dazu gibt es eine Hintergrundgeschichte. Den Text für das Manuskript habe ich in einem Word-Dokument geschrieben, bevor es erst zu meinen Freunden und Bekannten, dann zu den Lektoren und letztendlich zum Grafik-Designer ging (dessen Nachname übrigens Farkas lautet, was ungarisch ist und – na, was – bedeutet? Wolf! Mindestens zwei Wölfe haben also am BARF-Buch gearbeitet). Der setzte die Inhalte entsprechend, damit das Lesen nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch eine Freude ist. Ich möchte an dieser Stelle noch einmal allen Beteiligten für ihr Engagement danken!

Zum Text selbst kann ich natürlich noch nicht so viel verraten. Aber zum Prozess des Schreibens: Ich bin in der glücklichen Lage, mit 10 Fingern und auch noch blind schreiben zu können. Das war noch nie so sehr von Vorteil wie bei diesem Buchprojekt. Ich weiß nicht, ob es schon fertig wäre, wenn ich mit einem “2-Finger-Suchsystem” getippt hätte. Vermutlich nicht. Trotz des schnellen Tippens habe ich natürlich unzählige Stunden damit verbracht, das Manuskript zu schreiben. Insgesamt habe ich mehrere Monate neben meiner hauptberuflichen Tätigkeit am Rechner gesessen, um zu schreiben und zu schreiben und zu schreiben. Täglich saß ich bis nachts 1 Uhr am Manuskript. Und wisst Ihr was: Es hat Spaß gemacht und es war mir egal, dass ich kaum noch schlief und für nichts mehr Zeit hatte (die Hundespaziergänge habe ich natürlich nicht eingeschränkt… meine Musen und ich mussten auch mal den Kopf frei kriegen). Es war eine arbeitsintensive, aber auch schöne Zeit, die ich nicht missen möchte.

Abgesehen von den Texten, befinden sich natürlich auch Fotos im Buch. Einige der Bilder musste ich mangels Fotomodell (oder hätte jemand von Euch einen zahmen Wolf zur Hand gehabt?) und Equipment kaufen, andere habe ich einfach selbst gemacht. So auch die Rezeptbilder für die 14 Rezepte im Buch. Ich sage sonst immer, dass BARF überhaupt gar nicht aufwändig ist. Nun, das stimmt: Wenn man das Futter aber wirklich schön anrichten will (und sein wir ehrlich, bei der täglichen Fütterung sieht es nun nicht gerade so aus als würde man es unbedingt in einem Buch abdrucken wollen), dann ist es extrem aufwändig. Wer sich ein bisschen mit Fotografie auskennt, weiß, dass gerade Food Photography ein ganz spezielles Thema ist. Profis verwenden meist gar keine echten Lebensmittel, weil die einfach nicht makellos genug sind (daher sehen z. B. die Burger der Fast Food Restaurants auf den Bildern immer so toll aus). Ich hatte aber nur echte Lebensmittel zur Verfügung und dazu auch noch welche, die an sich schon echt gewöhnungsbedürftig aussehen… Also stellte ich mich in die Küche, drapierte Sprotten neben Putenhälsen etc. und fotografierte die BARF-Gerichte in einem Lichtzelt. Und was haben meine Hunde gemacht? Mir geholfen? Ja, und zwar beim Leeren der Näpfe 😉 Sie fanden, dass die Foto-Woche einfach super war, denn auf einmal gab es doppelte Rationen. Irgendwo mussten die Gerichte schließlich hin.

Zum Schluss…

Ich habe das Buch meinem verstorbenen Seelenhund Neo gewidmet. Für gewöhnlich widmet man Bücher seinen Eltern oder anderen nahestehenden Personen. Alle von mir geliebten Zweibeiner mögen mir verzeihen, dass ich mich anderweitig entschieden habe. Das liegt nicht an mangelnder Dankbarkeit für alles, was sie für mich getan haben. Aber es ist ein Hundebuch und es konnte nur entstehen, weil ein Hund mir vehement gezeigt hat, dass Fertigfutter nicht das Richtige für den besten Freund des Menschen sein kann, niemals war und nie sein wird.

Ich hoffe, Euch gefällt dieser kleine Einblick in die Entstehung eines solchen Buches und natürlich auch, dass Ihr das Resultat mögt, dadurch Sicherheit im Umgang mit der Fütterung gewinnt und sinnvolle Ratschläge darin findet. Außerdem hoffe ich natürlich, einen Beitrag dazu zu leisten, dass in noch mehr Hundenäpfen endlich wirklich gesundes Futter landet. Für ein langes Hundeleben, zufriedene Vierbeiner und glückliche Besitzer.

Das Buch kann von Endkunden direkt im Online-Shop des Verlags und natürlich in jeder Buchhandlung vor Ort bestellt werden, außerdem ist es in diversen BARF-Shops erhältlich (siehe Liste), sowie bei Amazon.de.

Eine Meinung zu ““Das BARF-Buch” – und die Entstehung

  1. Angela sagt:

    Liebe Nadine,

    bereits vor meiner eigenen Ausbildung bei Swanie war ich Abonnent deines Blogs und begeistert von deiner fundierten und vor allem immer mit Quellenangaben versehenen Art und Weise, mit diesem Thema umzugehen.

    Jetzt wird es ein Buch von dir geben, unglaublich spannend finde ich das. Zusätzlich zu den teilweise doch sehr merkwürdig anmutenden Werken zum Thema BARF wird es das Thema für vor allem Einsteiger hoffentlich leichter machen. Ich freue ich mich schon wie noch was auf das Erscheinen.

    Vorbestellt und sicher, dass es jeden Cent wert sein wird 🙂

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