Die besten Vitamin-D-Quellen bei BARF

BARF Vitamin D und Lebertran

Vitamin D wird bei der BARF-Ernährung von Hunden manchmal vernachlässigt, obwohl es für den Hund sehr wichtig ist. Es handelt sich um ein spezielles Vitamin, das eigentlich eher eine Vorstufe eines Hormons ist. Es kommt in der Nahrung in Form von Vitamin D2 und Vitamin D3 vor, wobei Vitamin D2 aus pflanzlichen und Vitamin D3 aus tierischen Quellen stammt. Hunde können beide Formen verwerten. Im Körper wird das aufgenommene Vitamin D in mehreren Schritten in Calcitriol umgewandelt und bindet an spezielle Rezeptoren, um seine vielfältigen Aufgaben im Körper zu erfüllen.

Wie kommt der Hund zu Vitamin D?

Menschen und viele Tiere sind in der Lage, Vitamin D mit Hilfe von UV-Strahlen, die auf die Haut treffen, selbst zu bilden und damit ihren gesamten Bedarf zu decken. Vitamin D wird deshalb auch als „Sonnenvitamin“ bezeichnet. Bei Hunden geht man davon aus, dass sie dazu nicht in gleichem Maße in der Lage sind. Einige Wissenschaftler gehen sogar davon aus, dass Hunde überhaupt kein Vitamin D bilden können, andere nehmen an, dass sie nur sehr wenig Vitamin D durch Sonneneinstrahlung synthetisieren können. Das bedeutet, dass Hunde den Großteil ihres Vitamin-D-Bedarfs über die Nahrung decken müssen. Wölfe fressen dazu einfach ganze Wildtiere. Diese Beutetiere sind den ganzen Tag im Freien und bilden Vitamin D. Außerdem verbringen auch Wölfe den ganzen Tag im Freien, sodass man davon ausgehen kann, dass vielleicht auch kleine Mengen Vitamin D über die Haut gebildet werden. Unsere Hunde hingegen verbringen heutzutage den größten Teil des Tages drinnen: auf der Couch oder im Büro. Das bedeutet, dass sie so gut wie kein Vitamin D über die Haut bilden können. Und dann werden die Vierbeiner meist auch noch mit Fleisch aus Massentierhaltung gefüttert. Und weil dieses Fleisch von Tieren stammt, die ständig in Ställen gehalten werden und auch nicht an die Sonne dürfen, hat auch ihr Fleisch einen geringeren Vitamin-D-Gehalt als Wild. Es kann also zu Mangelerscheinungen kommen. Wie merkt man das?

Risiko – Vitamin-D-Mangel

Die meisten Hundebesitzer wissen, dass Vitamin D für die Aufnahme von Kalzium wichtig ist. Es ist aber nicht nur am Knochenstoffwechsel beteiligt, sondern spielt auch eine wichtige Rolle für das Immunsystem, die Blutgefäße und die Zelldifferenzierung. Die bekannten Folgen eines Vitamin-D-Mangels, nämlich Rachitis bei Jungtieren oder Osteomalazie bei erwachsenen Hunden, stehen nicht unbedingt im Vordergrund. Heute wissen wir, dass ein zu niedriger Vitamin-D-Spiegel das Risiko für Herzerkrankungen, entzündliche Darmerkrankungen (Immunsupressiva-responsive Enteropathie, IBD) und Krebs bei Hunden erhöht[1]. Leider sind die Folgen eines Vitamin-D-Mangels also nicht sofort sichtbar – er kann zum Beispiel erst Jahre später die Entstehung der genannten Krankheiten begünstigen. Das bedeutet, dass die Tatsache, dass ein Hund derzeit nicht an Rachitis oder Osteomalazie leidet, nicht bedeutet, dass kein Mangel vorliegt.

Ein Vitamin-D-Mangel ist ein häufiges Problem der Rohfütterung (BARF/Prey Model). Während im Fertigfutter Vitamin D in synthetischer Form zugefügt wird, fehlt es in vielen BARF-Rationen daran. Eben weil die Lebensumstände nicht den natürlichen Gegebenheiten entsprechen (dauerhafter Aufenthalt im Freien, Verzehr von Wildfleisch).

Vitamin-D-Bedarf decken

Aus diesem Grund muss man auch bei BARF darauf achten, den Vitamin-D-Bedarf zu decken. Hierfür ist es nicht nötig, synthetische Präparate einzusetzen. Bestimmte Futtermittel sind durchaus gute Vitamin-D-Quellen:

  • Fische wie Hering, Sprotte, Forelle,
  • aber auch Innereien wie Leber und Herz
  • oder Eigelb sind gute Quellen.

Allein durch die Fütterung von Innereien und Eigelb kann man aber nicht genug Vitamin D zuführen. Die genannten Fische haben 5-mal soviel Vitamin D wie Eigelb und bis zu 12-mal mehr Vitamin D als die Innereien. Das bedeutet: Enthält die Ration aber einmal pro Woche eine Portion Fisch an Stelle von Muskelfleisch und dazu ausreichend Innereien und Eigelb so ist der Hund gut mit Vitamin D versorgt.

Fisch ist eine der besten Nahrungsquellen für Vitamin D, da es in vielen Fischarten in großen Mengen vorkommt. Hier sind einige Fischsorten, die besonders reich an Vitamin D sind:

  1. Lachs: Lachs ist eine ausgezeichnete Quelle für Vitamin D, da er in der Regel in der freien Natur lebt und Sonnenlicht ausgesetzt ist. Eine Portion von 100 Gramm Lachs kann bis zu 600-1.000 IE (Internationale Einheiten) Vitamin D enthalten.
  2. Hering: Hering ist auch eine hervorragende Quelle für Vitamin D, da er in den nördlichen Gewässern lebt und viel Sonnenlicht ausgesetzt ist. Eine Portion von 100 Gramm Hering kann bis zu 1.100 IE Vitamin D enthalten.
  3. Sprotten sind eine gute Quelle für Vitamin D, insbesondere wenn sie frisch gefangen und nicht verarbeitet wurden. Eine 100-Gramm-Portion Sprotten enthält etwa 10-20 µg (Mikrogramm) Vitamin D, was etwa 400-800 IE (Internationale Einheiten) entspricht.
  4. Forelle ist eine gute Quelle für Vitamin D, aber ihr Gehalt variiert je nach Art, Zubereitung und Herkunft. In der Regel enthält eine 100-Gramm-Portion Forelle ungefähr 400-600 IE (Internationale Einheiten) Vitamin D.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die genaue Menge an Vitamin D in Forelle von verschiedenen Faktoren abhängt, wie zum Beispiel der Fütterung der Forelle, der Sonneneinstrahlung während ihres Wachstums und der geografischen Lage, in der sie gefangen oder gezüchtet wurde.

Geeignet – Vitamin D über 15 μg/100g Ungeeignet – Vitamin D unter 15 μg/100g
Lachs Die meisten Süßwasserfische
Hering Kabeljau
Sardelle Flunder
Sardinelle Pangasius
Seeforelle Seelachs
Sprotte Wittling
Forelle Steinbutt
Scholle

Man sollte auf die Herkunft des Fisches achten und immer die Überfischung der Weltmeere und die Schwermetallbelastung in den Gewässern im Hinterkopf behalten. Bei Fischen aus Aquakulturen kommt erschwerend hinzu, dass sie häufig nicht artgerecht ernährt werden. Diese Haltungsform macht teilweise auch den Einsatz von Antibiotika notwendig. Man sollte hier also auf eine gute Quelle Wert legen und es mit der Menge nicht übertreiben.

Möchte man keinen Fisch füttern, sollte Lebertran in der Ration ergänzt werden. Lebertran ist ein guter Vitamin-D-Lieferant. Zwar enthält er auch Vitamin A und einige essenzielle Fettsäuren, aber die Hauptaufgabe des Supplements bei BARF kommt dem Vitamin D zu. Lebertran sollte nicht verwechselt werden mit dem Fischöl, was man zum Fettsäurenausgleich bei BARF einsetzt.

Aber Vorsicht: Lebertran bzw. Vitamin D im Allgemeinen kann überdosiert werden! Daher sollte die Dosierung auf das Gewicht, Alter und Hormonstatus des Tieres abgestimmt werden. Mit diesem Futterplan-Rechner kann man die richtige Menge ermitteln.

BARF Vitamin D

 

3 Meinungen zu “Die besten Vitamin-D-Quellen bei BARF

  1. Claudia Schranz sagt:

    Mein Hund wird jetzt bald 3 Jahre, ich Barfe ungefähr 2 einhalb Jahre, füttere täglich Fleisch Gemüse Haferflocken Öl Seealgenpulver Hühner hälse. Fleisch abwechselnd mit Innereien Pansen gemischt. Verstehe ich richtig dass eigentlich alles genau berechnet werden sollte, bin jetzt ein wenig verunsichert. Danke im voraus lg Claudia

  2. Tanja sagt:

    Hallo,
    was macht man wenn der Hund keinen Fisch verträgt?
    Lachsöl wird auch nicht vertragen, obwohl ja häufig zu lesen ist, dass es trotz Fischunverträglichkeit gegeben werden könnte, weil das allergieauslösende Eiweiß nicht enthalten sei. Scheint aber ja nicht so zu stimmen.
    Von daher traue ich mich nicht wirklich meinem Hund Lebertran von z.b. Dorsch zu geben.
    Gruß, Tanja

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